SPD: Trockenlegung des Tegeler Fließ gefordert

Abteilung

Die SPD Freie Scholle / Tegel hat sich zum 1. April einen Aprilscherz erlaubt. Anders als angekündigt, haben wir selbstverständlich nicht vor, das Tegeler Fließ trocken zu legen. Das Fließ bleibt wie es ist. Eine Wohnbebauung mit Straßenbahnanschluss ist nicht vorgesehen. Wir entschuldigen uns bei allen, die das ernsthaft geglaubt haben, freuen uns aber über die erhebliche Resonanz und die vielfätligen Meinungsäußerungen. Es war uns eine Freude und ein großer Spaß! ;)

Lesen Sie hier die ursprüngliche Ankündigung zum Aprilscherz:

Die SPD Abteilung Freie Scholle / Tegel plädiert für eine teilweise Trockenlegung des Tegeler Fließ‘ und eine großzügige Randbebauung der angrenzenden Grünflächen. Mehr als 6.000 Wohnungen könnten so entstehen. Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und die Baugenossenschaften vor Ort sollen in den Prozess miteinbezogen werden und die Vermarktung und Vermietung der Wohnungen übernehmen.

Hierzu erklärt ein nicht genannter Informant: „Wenn es uns schon nicht gelingt, auf dem Tempelhofer Feld eine ansprechende Gebäudestruktur für dringend benötigten Wohnraum in Berlin zu schaffen, dann wollen wir als SPD Freie Scholle / Tegel wenigstens mit gutem Beispiel vorangehen und entsprechenden Neubau in Reinickendorf realisieren.

Als überaus sinnvoll erachtet die nicht näher genannte Quelle u.a. den Vorschlag, das Tegeler Fließ trockenzulegen, um eine großzügige Bebauung der angrenzenden Freiflächen zu ermöglichen. Das Fließ war immer eine natürliche Barriere zwischen den Siedlungsgebieten nördlich und südlich davon. Das gesellschaftliche Miteinander wird durch diese geografische Separierung erschwert, das Zusammenleben der Menschen behindert. Vor allem der motorisierte Personenindividual- und Schwerlastverkehr musste bisher weiträumige Umfahrungen des Naturschutzgebietes Tegeler Fließ hinnehmen. Damit soll nun Schluss sein.

Wir wollen durch ausgewiesene Zuwegungen Mobilität innerhalb des Bezirks vereinfachen. Reinickendorf soll ein Bezirk der kurzen Wege werden. Auch halten wir die Verlängerung der Straßenbahnlinie M1 von der Quickborner Straße über das Dorf Lübars zum Tegeler Fließ für sinnvoll. Die Trasse könnte durch den in der letzten Eiszeit entstandenen Fließtalgraben führen und am Tegeler See enden. So könnten wir das schlecht ausgelastete Strandbad Tegel endlich effektiv an den öffentlichen Personennahverkehr anschließen und dadurch seine Attraktivität über die Bezirksgrenzen hinaus steigern.“

Angeblich gäbe es noch weitere Vorteile: „In diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass wir uns einer jahrzehntelangen Plage entledigen könnten: Die gemeine Stechmücke würde Dank der Trockenlegung endlich verschwinden! Es gäbe weniger Mückenstiche, die Kosten der medizinischen Notfallversorgung würden sinken. Damit entlasten wir die Steuerzahler erheblich und wären die lästigen Quälgeister endlich los!“

Energiepoltisch gesehen, bieten die Waldflächen rings um das Fließ ein erhebliches Potenzial natürlicher Ressourcen. „Eine Rodung würde jede Menge Biomasse erzeugen, die wir im nahegelegenen Blockheizkraftwerk der Vattenfall AG in der Wallenroder Straße verfeuern könnten. So tun wir was für die Menschen, aber auch für die Umwelt. Und wir halten die Energiepreise stabil."

Da heutzutage nichts über Bürgerbeteiligung geht, setzt sich die SPD-Abteilung ebenfalls für ein breites Beteiligungsprogramm ein: Jeder Reinickendorfer, der einen Kamin in den eigenen vier Wänden nachweisen kann, soll kostenlos zwanzig Holzspaten erhalten. Alle anderen können bezirkseigenes Brennholz der Marke „Fließtal-Spaten – holzig-modrig“ im Shop der JVA Tegel in der Seidelstraße 41, 13507 Berlin zu günstigen Preisen erwerben.

Der Informant meint dazu: „Wir wollen den Leuten etwas Gutes tun und nicht immer nur über Schreckensnachrichten diskutieren. Dafür ist Politik nicht da.“

Weitere Pläne gibt es auch: „Wird das Projekt zum Erfolg, könnten wir uns Ähnliches auch mit dem Seggeluchbecken nahe dem Märkischen Viertel vorstellen.“ Durch eine solche Erweiterung des Märkischen Viertels, würde „sich auch der U-Bahnbau der U8 rentieren.“

Der Abteilungsvorsitzende Gilbert Collé zeigt sich von den Vorschlägen völlig überrascht. Er wusste von nix und meint lediglich: „In Berlin gibt es so viele Gewässer, so viel können wir alle gar nicht trinken.“

Laut Quelle wollen die Genossen die Vorschläge bei einer Kreisdelegiertenversammlung der Reinickendorfer SPD am 8. Mai 2015 u.a. mit Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel besprechen. Sie sollen direkt in eine Machbarkeitsstudie bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung münden.